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Austausch mit Bürgermeistern zur Flüchtlingssituation

Bei einer gemeinsamen Abstimmungsrunde mit den Bürgermeistern am heutigen Donnerstag, den 24. März 2022 ging es um die aktuelle Situation der Flüchtlinge aus der Ukraine. Mittlerweile sind ca. 746 Flüchtlinge in der GAST erfasst, wobei es sicherlich noch eine unbekannte Dunkelziffer gibt.

Die Verteilung und Unterbringung der Flüchtlinge stellt der Landkreis und die Gemeinden weiterhin vor große Herausforderungen, da der Bedarf an geeignetem Wohnraum unvermindert hoch ist. Bisher wurden 177 Wohnungen gemeldet, davon sind 40 bereits belegt. Das wird aber nicht reichen. Weitere Unterkunftsmöglichkeiten müssen somit in kurzer Zeit generiert werden. Hierbei bleiben die Bürgermeister in engem Austausch. Neben privatem Wohnraum, der dankenswerterweise von Bürgern zur Verfügung gestellt wird, steht auch die Frage nach geeigneten Standorten für Container zur Debatte, da weiterhin mit einer steigenden Zahl an geflüchteten Menschen aus den Kriegsgebieten der Ukraine zu rechnen ist. Je nach Entwicklung ist eventuell auch die Benutzung von Hallen oder ähnlichen Räumen nicht auszuschließen.

Besondere Schwierigkeiten bereitet den Gemeinden die Beschulung der Flüchtlingskinder. Es gibt nur wenig freie Plätze, in einigen Gemeinden gar keine, sodass Aufnahmen schon jetzt gar nicht möglich sind. Die Bürgermeister wünschen sich hier vom Land mehr und zeitnahe Unterstützung.

Ein weiterer wesentlicher Punkt ist die selbstorganisierte Betreuung von geflüchteten Kindern, um vor allem Kindergärten zu entlasten. Bei der Bürgermeisterdienstversammlung bestand Einigkeit darüber, dass ein entsprechendes niederschwelliges Angebot in Form von Mutter-Kind-Gruppen dringend notwendig sei und hierbei u.a. Kooperationen mit den Kirchengemeinden, Vereinen und Ehrenamtlichen vor Ort angeregt werden sollen. Zur Finanzierung dieser selbstorganisierten Gruppen, vor allem im Hinblick auf Sachkosten für Freizeitaktivitäten etc., soll ein „Ukraine-Kinderhilfsfonds Tuttlingen“ eingerichtet werden. Erste Spendenzusagen sind bereits eingegangen. Das Landratsamt hofft weiterhin auf rege Beteiligung und bedankt sich bereits im Vorfeld bei allen Unterstützern.