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Pressemitteilungen
17.07.2020

Film »Niemalsland« von Ines Fiegert in der Kreissporthalle gedreht

Landratsamt Tuttlingen: Die Tuttlinger Künstlerin Ines Fiegert veröffentlicht ihren in der neuen Kreissporthalle Tuttlingen gedrehten Kurzfilm „Niemalsland“ zum Thema Corona-Pandemie auf der Homepage des Landratsamtes. „Niemalsland“ fragt nach plötzlich verlassenen Orten, Sporthallen und öffentlichen Plätzen. Wie nehmen wir diese Orte während des Lockdowns wahr? Wie wirkt diese neue Situation möglicherweise auf uns ein?

Ines Fiegert hatte für den Film „Niemalsland“ in der Kreissporthalle eine aufwändige Installation mit Seilen und Schnüren, mit Figurenhülsen als Sportler*innen aufgebaut sowie farbige Strahler und eine Nebelmaschine eingesetzt. Die Künstlerin beschäftigte sich intensiv mit der vorgefundenen Leere und Einsamkeit in der Sporthalle, filmte und fotografierte die Szenerie. Entstanden ist ein surreales Psychogramm über die wegen Corona plötzlich verlassenen, einsamen und nicht mehr genutzten Orte.

Ines Fiegert beschreibt die Situation so: „Die neue Kreissporthalle ist normalerweise eine belebte Sportstätte. Die uns allen verordnete Einsamkeit bedeutete nicht nur für uns Menschen einen gravierenden Einschnitt, sondern sie verändert auch die Wirkung unserer Gebäude und Plätze. Sporthallen, Cafés, Schwimmbäder, Straßen, Kinos und Marktplätze werden kurzerhand zu „lost places" – zu verlassenen Orten im urbanen Raum. Der öffentliche Raum tritt in unserer alltäglichen Wahrnehmung normalerweise zurück, macht sich glatt, anonym und unbedeutend. In der durch die Pandemie entstandenen Leere - ohne Lärm und Ablenkung durch andere Menschen - entwickeln jedoch gerade diese Plätze eine eigene, spannungsgeladene Atmosphäre. Dass unsere Umgebung in Wechselwirkung mit unserer Wahrnehmung und unseren Emotionen steht, ist kein Geheimnis, aber dass inmitten unserer bekannten Umwelt plötzlich neue, abenteuerliche, mysteriöse, ungreifbare Erfahrungen auftauchen, hätten wir uns noch vor ein paar Monaten schwerlich vorstellen können.“

Das eigene Alleinsein wird auf unsere Umgebung - im Film auf die Sporthalle projiziert. Dabei lässt der Film Bekanntes Revue passieren, zeigt Bilder und Bewegungssituationen mit vertrauten Elementen, wie z. B. Sportgeräten, Netzen, Personen und Bällen. Vorstellung und Realität verschwimmen bei „Niemalsland" zu traumartigen Bildercollagen aus flüchtigen Szenen der Bewegung und Verfremdung. Das Gebäude entführt den Betrachter in die Welt seines Alleinseins.

Den Film »Niemalsland« von Ines Fiegert finden Sie hier.