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Pressemitteilungen
06.07.2021

Hochmoderne Technik für die Versorgung von Herzinfarktpatienten im Landkreis Tuttlingen

Schnelle Hilfe bei Herzinfarkten und schonende Diagnostik bei Durchblutungsstörungen im Herzen: Das Klinikum Landkreis Tuttlingen hat ein neue Geräteausstattung im Herzkatheterlabor. Seit ein paar Tagen ist das Labor wieder in Betrieb.

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Chefarzt Dr. Michael Kotzerke und die Pflegekraft Christina Augstein zeigen das neue Herzkatheterlabor.

„Ich bin stolz auf dieses Labor. Nach der Runderneuerung haben wir jetzt eine Ausstattung auf dem neuesten Stand, um unseren Patienten aus dem Umkreis bei Herzinfarkten oder Durchblutungsstörungen im Herzmuskel effektiv zu helfen“, freut sich der Ärztliche Direktor und Chefarzt der Medizinischen Klinik I (Kardiologie), Dr. Michael Kotzerke.

In den fünf Wochen davor war das Labor nicht in Betrieb, nachdem die Anlagen nach 13 Jahren ausgedient hatten - Herzinfarkt-Notfälle wurden in dieser Zeit im Rahmen eines abgestimmten Ausfallplanes in anderen Kliniken versorgt. Jetzt werden die Patienten am Gesundheitszentrum Tuttlingen wieder rund um die Uhr an sieben Tagen die Woche behandelt.
„Bereits am ersten Tag an dem wir das Gerät in Betrieb genommen haben, haben wir zwei Notfallpatienten behandelt und fünf geplante Eingriffe durchgeführt. Alle Eingriffe verliefen erfolgreich, den Patienten geht es nun schon besser“, so Kotzerke.

Die neue Technik kommt dem Patienten und den Mitarbeitern zugute: Sie komme mit weniger Röntgenstrahlung aus, außerdem liefere die neue Anlage deutlich bessere Bilder, betont Dr. Michael Kotzerke.In dem Raum im Mittelbau des Gesundheitszentrum Tuttlingen schafft eine angenehme LED-Beleuchtung sehr gute Arbeitsbedingungen - eine hervorragende Aussicht über die Stadt Tuttlingen inklusive. Herzstück des Labors ist die Durchleuchtungsanlage mit den verbundenen großen Bildschirmen.

Bei örtlicher Betäubung wird hier ein millimeterdünner Katheter durch eine kleine Einstichstelle am Handgelenk oder in der Leistengegend durch die Blutgefäße vor das Herz des Patienten geschoben. Damit können die Herzkranzgefäße mittels einer Kontrastmittelinjektion untersucht und bei Bedarf ein oder mehrere Stents (Gefäßstützen) gesetzt werden, welche das verengte Gefäß wieder offen halten. Das Behandlungsteam, das aus Ärzten, Medizinischen Fachangestellten und Pflegekräften besteht, kann die Untersuchung und Therapie unter Durchleuchtungssicht durchführen und laufend weitere Daten vom Bildschirm ablesen.

„Wir freuen uns, dass in unserem Landkreis wieder ein hochmodernes Gerät verfügbar ist und unser Klinikum Bürgerinnen und Bürger bei Herzkrankheiten wohnortnah und sehr schnell behandeln kann“, so Landrat Stefan Bär.

Seit 2008 sind an der alten Herzkatheteranlage über 10.000 Patienten untersucht und behandelt worden - nun hatte das Gerät ausgedient. „Fünf Wochen lang hatten wir hier im Landkreis kein Herzkatheterlabor zur Verfügung. Unser besonderer Dank gilt den umliegenden Kliniken in Singen, Villingen-Schwenningen und Überlingen, die Herzinfarkt-Notfälle aus unserem Landkreis Tuttlingen in Abstimmung mit unserer Klinik in dieser Zeit aufgenommen haben“, so Dr. Michael Kotzerke.

Die Kosten der neuen Anlage belaufen sich auf eine halbe Million Euro.