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Pressemitteilungen
27.10.2021

Pflegebegleiter-Initiative nach § 45d SGB XI macht Neueröffnung des Selbsthilfe-Café in Tuttlingen möglich

Binnen weniger Woche setzten die Organisatoren die Idee zur Neueröffnung des Selbsthilfe-Cafés um. Nun ist es endlich soweit und das Café wird am 12. November 2021 in der Obteramteistraße 17 in Tuttlingen eröffnet. Zwischen 10 und 13 Uhr können sich alle interessierten Bürgerinnen und Bürger über das neue Angebot informieren.

Während der Corona-Pandemie musste sich die Selbsthilfekontaktstelle einigen Herausforderungen stellen. Für über 70 Selbsthilfegruppen fehlte von heute auf morgen eine zentrale Anlaufstelle. Zahlreiche Räumlichkeiten konnten so nicht mehr genutzt werden. Vor allem die in vielen Gemeindehäusern untergebrachten Gruppen mussten plötzlich und längerfristig auf Ihre sonst genutzten Räumlichkeiten verzichten. Aus diesem Grund musste die Selbsthilfekontaktstelle schnell handeln und nach Alternativen suchen. So entwickelte sich nicht nur eine sehr wertvolle Zusammenarbeit mit der Stiftung Liebenau, sondern auch eine Raumalternative in den leerstehenden Räumlichkeiten des ehemaligen Akustik-Cafés. Während einer gemeinsamen Begehung im Juli kam der Gedanke auf, das Café langfristig zu mieten und über die Unterbringung der Gruppen hinaus ein Selbsthilfe-Café zu eröffnen. Marianne Thoma, Leiterin der Fachstelle für Pflege und Selbsthilfe des Landratsamtes Tuttlingen, erkannte in dieser Idee das Potential die coronabedingten Einschränkungen Schritt für Schritt abzubauen und den Menschen einen Ort der Begegnung zu schaffen.

Somit gewinnt die Fachstelle für Pflege & Selbsthilfe immer mehr Mitarbeiter, die hier untergebracht werden können. Den Selbsthilfegruppen bietet sich in dem Café Platz für ihre Gruppentreffen und Veranstaltungen und das Angebot soll künftig noch niedrigschwelliger für Selbsthilfeinteressierte zugänglich sein. Zum Teil mit offenen Angeboten wie Stammtische und Veranstaltungen, die jegliche Themenbereiche abdecken. Auch individuelle Beratungsangebote sollen möglich sein. „Mit dem Café wollen wir gewerblichen Cafés keine Konkurrenz machen, sondern Vorurteile abbauen und einen Ort der Begegnung schaffen. Dies gelingt aus unserer Sicht am besten, wenn sich Bürgerinnen und Bürger zwanglos treffen können“, erklärt Thoma.

Das Café wird immer dienstags von 13 Uhr bis 17 Uhr und freitags von 9 Uhr bis 12 Uhr geöffnet sein. Auch weitere individuelle Terminvereinbarungen sind nach Absprache außerhalb des offiziellen offenen Angebots möglich. Eine Ausweitung der Öffnungszeiten und des Angebotes wird angestrebt. 

Die Selbsthilfekontaktstelle ist in den letzten beiden Jahren enorm gewachsen, dadurch deckt das Selbsthilfe-Café im Schwerpunkt drei Themenbereiche ab: Zum einen die allgemeine Selbsthilfe mit über 70 Selbsthilfegruppen, zum anderen die beiden Erweiterungen die „junge Selbsthilfe“ und die „Selbsthilfe-Initiative für sorgende & pflegende Angehörige“. Der zuletzt genannte Bereich ist der Bereich, der das Selbsthilfe-Café erst möglich macht. Seit dem 1. August 2021 erhält das Landratsamt durch die zusätzliche Förderung der Pflegebegleiter-Initiative nach § 45d SGB XI die Möglichkeit das Selbsthilfe-Café als niederschwellige Anlaufstelle vor allem für sorgende & pflegende Angehörige, aber auch für alle anderen interessierten Bürgerinnen und Bürger eröffnen zu können. Am Tag der Eröffnung wird das Konzept des Cafés durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter näher erläutert.