Robert-Koch-Institut (RKI) bestätigt Gesundheitsamt überdurchschnittlich gute Datenerfassung
In einem aktuellen Bericht des RKI wurde die Corona-Datenlage bei den Gesundheitsämtern evaluiert und verglichen. Dabei schnitt das Gesundheitsamt Tuttlingen überdurchschnittlich gut ab.
Regelmäßig gibt das RKI den Gesundheitsämtern eine Rückmeldung zur Datenvollständigkeit für wichtige Kernbereiche bei der Erfassung von COVID-19-Fällen. Die drei wichtigsten Variablen sind: „Erkrankungsbeginn“, „Kontakt zu einem bestätigten Fall“ und „Hospitalisierungsstatus“. Diese Kennziffern sind, so das RKI, wichtige Indikatoren hinsichtlich der Bewertung der epidemiologischen Lage und Kontrolle des Infektionsgeschehens.
Die exakte Feststellung des Erkrankungsbeginns ist besonders relevant, um den Zeitraum einschätzen zu können, in welchem sich COVID-19-Patienten angesteckt haben können. Aber auch um den Zeitraum einzugrenzen, in welchem die Person infektiös war. Dadurch kann die Kontaktpersonennachverfolgung gezielter durchgeführt werden. Auch in der Kontaktpersonennachverfolgung schneidet das Gesundheitsamt Tuttlingen überdurchschnittlich ab.
Besonders hervorzuheben ist der Hospitalisierungsstatus. Diese Angaben geben einen Hinweis darauf, wie schwer die Krankheitsverläufe sind. Hier hat das Gesundheitsamt Tuttlingen den Spitzenwert von 100% erreicht.
„In diesen wichtigen Teilbereichen lag die Datenerhebung des Gesundheitsamtes deutlich über dem Durchschnitt anderer Gesundheitsämter - und dies sowohl im Bundes- als auch im Landesvergleich“, so Landrat Stefan Bär. „Eine hohe Datenqualität ist bei der Pandemiebekämpfung ungemein wichtig. Gerade auch vor dem Hintergrund der zunehmenden Digitalisierung der Gesundheitsämter.“
Leider hat der Bund noch nicht alle Schnittstellen eingerichtet, beispielsweise bei dem bundesweit eingeführten System „SORMAS“ und bei der digitalen Einreiseanmeldung DEA. „Nach wie vor müssen wir viele Daten separat den Ortspolizeibehörden exportieren. Die Ortspolizeibehörden haben in einigen Bereichen keinen direkten Zugriff auf bundeseinheitliche Daten, wie beispielsweise bei der Einreise oder bei engen Kontaktpersonen. Gleichwohl sind Bund und Land mit Hochdruck daran, dies zeitnah umzusetzen“, fasst der verantwortliche Sozialdezernent, Bernd Mager, die Situation für das Gesundheitsamt zusammen.
Grundsätzlich sieht sich das Gesundheitsamt Tuttlingen bei der Digitalisierung gut aufgestellt. Bekanntlich hat das Gesundheitsamt Tuttlingen als eines der ersten im Land die „Luca-App“ als digitale Anmeldeplattform eingeführt. Viele Gastronomen und der Einzelhandel nutzen dies zwischenzeitlich. Mit der Luca-App kann - bei einem Corona-Fall - die Kontaktpersonennachverfolgung noch schneller und zielgerichteter erfolgen als bisher.