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Zur aktuellen Situation der Flüchtlinge aus der Ukraine

Stand 16. März 2022 sind bisher insgesamt rund 415 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine auf privatem Wege im Landkreis Tuttlingen angekommen und in der GAST (Gemeinsame Anlaufstelle von Landkreis und Stadt Tuttlingen) erfasst worden. Im Rahmen der ersten staatlichen Zuweisung von Seiten des Regierungspräsidiums Karlsruhe sind am Donnerstag 17.März 49 Personen im Landkreis eingetroffen. Nächste Woche ist eine weitere Zuweisung von rund 60 Personen bereits angekündigt. Wie viele Ukrainer zusätzlich wie bisher direkt in den Kreis kommen werden, wissen wir nicht. Aktuell sind Stand Freitag 18. März rund 480 Personen erfasst.

Im Hinblick auf die Unterbringung der Geflüchteten aus der Ukraine wurden bereits 120 Wohnungen bzw. Zimmer im gesamten Landkreis angeboten. Dafür sind wir sehr dankbar. Es ist jedoch zu beachten, dass nicht alle Wohnungen sofort bezugsfertig sind, sondern ggf. erst in ein paar Tagen oder gar Wochen zur Verfügung stehen werden. Darüber hinaus kommen neben den Flüchtlingen aus der Ukraine nach wie vor weitere Flüchtlinge, wie z.B. aus Afghanistan, um hier Schutz zu finden. Dies führt zu einer Reduzierung der Kapazitäten in der vorläufigen Unterbringung und verschärft die Situation zusätzlich. Somit ist eine Erhöhung der Kapazitäten unumgänglich. Der Bedarf an geeigneten Unterbringungsmöglichkeiten der Flüchtlinge bleibt weiterhin sehr hoch. Der Landkreis ist mit Hochdruck dabei, weitere Unterkünfte zu schaffen.

Durch die erfolgte Anmietung des ehemaligen Dr. Karl-Hohner-Heims in Trossingen können dort 150 Flüchtlingen untergebracht werden. Parallel wird derzeit eine Unterkunft im Take-off-Gewerbepark in Neuhausen ob Eck für rund 100 Geflüchtete hergerichtet. Zudem finden derzeit Gespräche mit der Stadt Spaichingen über eine weitere Unterkunft statt. Wir haben zudem in Abstimmung mit der Stadt Spaichingen entschieden, auch die leerstehenden Krankenzimmer im Gesundheitszentrum Spaichingen als Zwischenlösung für die kommenden Monate zu nutzen, ohne dass dadurch das Gesamtprojekt der Nachnutzung gefährdet wird. Sobald die Vorbereitungen abgeschlossen sind, soll mit der Belegung begonnen werden.

All diese Schritte werden aber voraussichtlich nicht ausreichen, um den sehr hohen Bedarf an Unterbringungsmöglichkeiten zu decken. Auch die Unterbringung in Hallen kann nicht mehr ausgeschlossen werden. Daher appellieren wir weiter an die Gemeinden aber auch an die Kirchen im Landkreis, geeignete Objekte vor Ort, wie z.B. Gemeindehäuser und kirchliche Bildungsjugendstätten, zur Verfügung zu stellen.

Für eine bessere Verständigung und Unterstützung der Flüchtlinge bei Behördengängen, Arztbesuchen etc. sind Dolmetscher von großer Bedeutung. Bisher konnte ein Pool von insgesamt 22 Dolmetschern generiert werden.

Wer ebenfalls Unterstützung beim Übersetzen, bei der Bereitstellung von Unterbringungsmöglichkeiten, bei der Betreuung und Begleitung etc. anbieten möchte, kann sich gerne an das Amt für Aufenthalt und Integration, Frau Dummel, Telefon: 07461 926 4744, E-Mail: a.dummel@landkreis-tuttlingen.de wenden oder direkt die entsprechenden Formulare zum Wohnungsangebot bzw. zur ehrenamtlichen Hilfe auf der Homepage ausfüllen.

Das Landratsamt Tuttlingen dankt allen Unterstützern.