Gemeinde Egesheim
Geschichte
Bei Egesheim kommen wir zu dem Ort, der von den Gemeinden des alten Kreises Tuttlingen am frühesten erwähnt wurde. Ein gewisser Gundacar schenkte im Jahre 770 dem Kloster Sankt Gallen seinen Besitz in Egesheim mit Ausnahme von zwei Leibeigenen. Neben den Klöstern Sankt Gallen und Reichenau hatten später vor allem die Hohenberger Besitzungen. Die Grafen von Zollern und auch das Kloster Beuron besaßen Güter und Rechte im Ort. Seit 1381 gehörte er als Teil der Oberen Grafschaft Hohenberg zu Österreich. Mit ihr kam er auch 1805 an Württemberg und war bis zur Auflösung des Oberamtes Spaichingen Bestandteil desselben. Anschließend ging er an den Kreis Tuttlingen über. Südwestlich vom Ort, oberhalb des Anhauser Tals, liegt die Ruine Granegg. Im hohen Mittelalter war diese Burg Sitz der Edlen von Michelstein, die von 1101 bis um das Jahr 1300 bezeugt sind und dem Hochadel angehörten. Den Namen Michelstein trug die Burg bis ins 16. Jahrhundert. Damals kaufte ein Herr Ifflinger, der das österreichische Lehen des Schlosses von Fridingen besaß, die Burg und gab ihr den Namen Granegg, den sie heute noch trägt. Die Ifflinger von Granegg wohnten in Fridingen und ab und an auch in Villingen, aber nie auf dem Michelstein. Im Mittelalter gab es neben den Herren von Michelstein auch die auf einer etwas tieferen sozialen Stufe stehenden Herren von Egesheim. Auf der Gemarkung lag auch das ehemals vorderösterreichische Frisch- und Hammerwerk
Bärental (cirka 1700/1819), daß das im Schmelzwerk Harras, Gemeinde Wehingen, erzeugte Roheisen verarbeitete. Als Kleinod erweist sich die katholische Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt. Die ursprünglich gotische Kirche wurde um 1760 barockisiert (Maler Wegschaider und Dent, Stukkateurwerkstatt Feuchtmayer). Im frühen 14. Jahrhundert wird eine Frauenklause genannt.