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Lebensmittel wertschätzen

Lebensmittel wertschätzen - was heisst das und wie geht das? (Beispiele)


Eigenes Kaufverhalten bewusst machen

  • Gehe ich zu Fuß, fahre mit dem Fahrrad oder mit dem Auto?
  • Kaufe ich hungrig ein?
  • Habe ich eine Einkaufsliste?
  • Was lege ich in den Einkaufswagen? 
  • Kaufe ich natürliche Lebensmittel oder Convenience-Produkte?
  • Woher kommen die Produkte?
  • Verführen mich XXL-Produkte und Angebote zu Überkonsum?
  • Kaufe ich was ich brauche oder mehr?
  • Habe ich entsprechende Lagermöglichkeiten?
  • Achte ich auf Saisonalität?
  • Verzichte ich auf Produkte mit unnötiger Verpackung?
  • Hat die Zutatenliste mehr als fünf Zutaten?
  • Kenne ich die Zutaten?
  • Kaufe ich Produkte, deren Mindesthaltbarkeitsdatum fast erreicht ist und die ich mit meinem Verzehr vor dem Müll bewahre?

Regionale Erzeuger unterstützen

Ob Gemüse, Kartoffeln, Obst oder frisches Brot, ob Eier, Milchprodukte oder Fleisch - all das, und vieles mehr, erzeugen die Landwirte im Landkreis Tuttlingen. Lokal und transparent kommen für Sie ehrliche Lebensmittel auf den Teller. Bewusste Ernährung beginnt mit bewusstem Einkauf, z. B. auf dem Bauernhof, in Hofläden, auf Wochen- und Bauernmärkten und beim Lebensmittelanbieter Ihrer Wahl.

 

Kennzeichen regionaler Lebensmittel/-Produktion:

  • Wertschöpfung in der Region
  • Stärkung lokaler Infrastruktur
  • Lokale Arbeitsplätze
  • Unabhängigkeit von globalem Handel
  • Sicherung der Ernährung der Bevölkerung in Krisenzeiten
  • Erhalt wichtiger Kulturlandschaften und Biodiversität mit Streuobstwiesen, Weiden und Feldern
  • Kurze Transportwege mit Reduzierung konsumbedingter CO2-Emission  
  • Förderung der Wertschätzung regionaler Spezialitäten der Saison, z. B. Erdbeeren und Spargel im Frühjahr
  • Ernte reifer Lebensmittel mit mehr Geschmack
  • Mehr Vitamine und Mineralstoffe durch kurze Lagerungszeiten beim Produzenten
  • Erleichterte Auswahl durch saisonale Limitierung 
  • Einblick für den Konsumten in örtliche landwirtschaftliche Produktion 
  • Wertvolles Wissen bleibt erhalten
  • Ermöglicht Kooperativenbildung Erzeuger-Konsument
  • Erlebbar für Kinder, Jugendliche und Erwachsene

Saisonal essen

Reife und Geschmack, Frische und angemessene Preise kennzeichnen saisonale Lebensmittel. Demgegenüber erfordert die ständige Verfügbarkeit aller Lebensmittel zu jeder Jahreszeit oft unreife Ernten in den auswärtigen Anbauländern, lange Transportwege, hohe Transportkosten, Begasung, Konservierung und immense Belastungen für Klima, Natur und Umwelt. Der gute Geschmack bleibt meist auf der Strecke. 

Vorteile saisonalen Essens:

  • Vielfältiges Angebot
  • Reife und Frische
  • Abwechslungsreich im Jahresverlauf
  • Schont den Geldbeutel
  • Wertschätzung regionaler Spezialitäten
  • Soziales Engagement durch Unterstützung heimischer Erzeuger
  • Gut für Natur, Umwelt und Klima

Im IN FORM-Saisonkalender finden Sie Monat für Monat Gemüse- und Obstsorten mit großem heimischen Angebot.
Außerdem bietet das Bundeszentrum für Ernährung die kostenfreie App “Der Saisonkalender“.

Pflanzen bevorzugen & Tierwohl achten

Gemüse und Obst, Hülsenfrüchte, Nüsse, Getreide, Kräuter und Gewürze - die pflanzliche Angebotspalette ist reichhaltig und vielseitig. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt in ihren zehn Regeln für die Prävention ernährungsbedingter Krankheiten durch Nährstoffe und Lebensmittel den Genuss von mindestens drei Portionen Gemüse und zwei Portionen Obst täglich, ergänzt mit Vollkorngetreide, pflanzlichen Ölen und Fetten. 

Wie Sie Obst und Gemüse bunt geniessen können, erklären wir Ihnen in unseren zahlreichen Aktionen und Veranstaltung. Machen Sie mit!

Mehr über gesundheitsfördernde Ernährung finden Sie, wenn Sie diesem Link folgen.

Herkunft der Lebensmittel

Global, regional, saisonal oder FAIR? Aus dem Supermarkt, vom Wochenmarkt oder direkt ab Hof?

Unsere Lebensmittel werden weltweit produziert. Mit unserem Konsum entscheiden wir, welchen ökologischen Fußabdruck wir auf die Erde setzen. Lokale Märkte mit saisonalen Produkten aus der näheren Umgebung stärken die Region - und die Ernährungssouveränität eines jeden einzelnen Menschen. Peter Hauk MdL, Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, betont: "Bäuerlichen Familienbetriebe und die Ernährungswirtschaft im Land Baden-Württemberg versorgen uns mit einwandfreien Lebensmitteln regionaler Herkunft."

Mit dem Kauf regionaler Produkte unterstützen Sie lokale Produzent*innen, essen saisonal und schützen Klima- und Umwelt. Fragen Sie nach, sehen Sie hin und finden Sie Landwirt*innen, die Ihr Vertrauen verdienen. Im Landkreis Tuttlingen gibt es zahlreiche Direktvermakter*innen, bei denen Sie vor Ort regional und saisonal einkaufen können. Ein Besuch lohnt sich!

Einblick schafft Transparenz! Die Gläserne Produktion macht´s möglich. Sehen Sie selbst... 

Lebensmittel, die in Deutschland nicht wachsen, wie z. B. Kaffee, können wir FAIR einkaufen und FAIR geniessen. 

Konventionell oder öko?

Vieles spricht dafür, dass Bio-Lebensmittel gesünder sind als konventionell erzeugte Lebensmittel. Informationen darüber finden Sie beim Bundeszentrum für Ernährung

Unbestritten ist, dass sich die ökologische Landwirtschaft positiv auf unsere Lebensgrundlage auswirkt. Sie schont unsere Böden und fördert die Artenvielfalt. Für die Aufzucht ihrer Tiere nutzen Öko-Landwirt*innen ökologisch erzeugte Futtermittel und kein oder wenig Kraftfutter. In Bio-Betrieben liegen die Platzanforderungen pro Tier maßgeblich über denen konventioneller Ställe. Ein gesundheitlicher Vorteil beim Verzehr von Bio-Fleisch ist jedoch nicht ausreichend belegt und nach momentanen Stand der Wissenschaft bestenfalls gering. Geht es aber um das Wohl des Tieres, setzt die biologische Landwirtschaft bedeutend höhere Standards als dies in konventionellen Betrieben der Fall ist.

Tipps für die Auswahl hochwertiger Lebensmittel:

Lebensmittel ohne oder mit wenig Verpackung kaufen

Unverarbeitete Lebensmittel haben keine bis wenig Verpackung. Ihre natürliche Schale wie z. B. bei Orangen, Bananen, Melonen und Eiern schont diese Lebensmittel bei Ernte und sachgemäßer Lagerung. Mittels ihrer Schale sind sie für einen Transport bedingt geschützt und Verpackungen überflüssig. Lebensmittel mit weicher Schale und mit Schalen, die für den Verzehr geeignet sind, benötigen entsprechende Transportgefäße und -verpackungen. Hierfür werden verschiedene Materialen verwendet - mehr oder weniger nachhaltig und recyclebar. Je nach Verpackungsart kann dies ein immenses und teilweise vermeidbares Müllaufkommen zur Folge haben.

Für die Reduzierung des Verpackungsmüllaufkommens im privaten Haushalt gibt es viele Möglichkeiten:

  • Einkauf im "Unverpackt-Laden"
  • Lebensmittel ohne Verpackung wählen
  • Mehrwegbeutel und -gefäße mitnehmen
  • Verpackungen fachgerecht im Laden entsorgen
  • Lebensmittel in Mehrweg-Verpackungen oder mit recycelfähigem Material bevorzugen
  • Alternative Einkaufsmöglichkeiten, wie Wochenmärkte, Bauernmärkte und Hofläden nutzen

Auf diese Weise kaufen Sie klimafreundlich und nachhaltig ein!

Sie wollen mehr über natürliche Lebensmittel lesen?

Lesen Sie auch unseren «Henkelmann-Artikel« in den Mitteilungen.

Haltbarmachen von Lebensmitteln & Lagerung

Als Geldanlage und Grundlage kluger Haushaltsführung

Wussten Sie, dass Sie Zeit gewinnen und Geld sparen, wenn Sie Lebensmittel, die jeweils Saison haben in größeren Mengen auf Vorrat einkaufen und richtig lagern?

Heute werden Lebensmittel meist kurzfristig und täglich eingekauft, für den täglichen Bedarf aufbewahrt und als Wochenvorrat. Einkochen, Trocknen, Salzen und andere Formen der Haltbarmachung sind traditionelle Möglichkeiten Lebensmittel vor dem Verderb zu bewahren. Unsere Vorfahren nutzten diese Methoden zur Ernährungssicherung für Zeiten, in denen frische Waren nicht verfügbar waren, z. B. im Winter.

Tipps für das Haltbarmachen von Lebensmitteln gibt Ihnen das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE).

 

Für den Notfall gesorgt

Leere Regale in den Supermärkten? Lebensmittelknappheit in Deutschland? Verschmutztes Leitungswasser? Das scheinen in Deutschland kaum denkbare Szenarien. Krisensituationen wie Umweltkatastrophen, Stromausfälle, Pandemien und ähnliches können unsere Versorgung in Frage stellen. Eine geeignete Vorratshaltung befreit uns zumindest über einen gewissen Zeitraum von den Sorgen der Versorgung.

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BLE), sowie das Landeszentrum für Ernährung und das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) empfehlen die Bevorratung von Wasser, Nahrungsmitteln und Hygieneartikeln für Notfälle:

Reste clever nutzen

Von der Erde, in den Einkaufskorb, auf den Teller - einmal, zweimal, dreimal -, auf den Kompost oder in die Tonne?

Welchen Weg gehen Ihre Lebensmittel?

Weltweit landen 1/3 aller Lebensmittel im Müll. In Deutschland wird jedes 8. Lebensmittel weggeworfen - fast 12 Millionen Tonnen jährlich. Das entspricht rund 82 kg Lebensmittel pro Mensch und Jahr. 

Durchschnittlich (weltweit) wiegt ein Erwachsener 62 kg. Versinnbildlicht heißt das, dass jeder Mensch in jedem Jahr mehr Lebensmittel wegschmeißt, als ein Mensch wiegt. 

Das sind Lebensmittel im Wert von ca. 235 € pro Person und Jahr - 1000 € in einem Vier-Personen-Haushalt.

In jedem Lebensmittel sind lebenswichtige Nährstoffe, Vitamine und Mineralstoffe - und wertvolle Ressourcen, Energie und Arbeitskraft. Wertschätzung ist nötig! 


Verwenden statt Verschwenden! 

Lebensmittel sind zu schade für die Tonne. Ihre Verschwendung kann jeder Mensch stoppen und für Lebensmittelverwertung aktiv etwas tun. Essen Sie clever, nutzen Sie Reste! Das schont die Umwelt und Ihren Geldbeutel...

Was können wir beispielsweise mit Brotresten kochen? Hier einige Rezepte für restlos leckeren Brotgenuss:

 
Mehr Informationen und Broschüren für nachhaltiges Handeln finden Sie auf den Seiten der Nachhaltigkeitsstrategie des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg. Wir empfehlen Ihnen:

Die bundesweite Strategie “Zu gut für die Tonne“ der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung bietet:

  • Tipps und Rezepte für die restlose Verwertung der Lebensmittel im Haushalt 

Die richtige Bewertung des Mindesthaltbarkeitsdatums (MHD) gelingt Ihnen mithilfe der Verbraucherzentrale. 

Foodsharing hilft beim Teilen. 

Dies sind einige hilfreiche Werkzeuge mit denen Sie aktiv Lebensmittel retten, Geld und Ressourcen sparen.


Beispielhaft vorangehen, Lebensmittel wertschätzen!

Das FORUM Ernährung vermittelt bei verschiedenen Aktionen das Was und Wie des wertschätzenden Umgangs mit Ressourcen, z. B. bei den jährlichen Ernährungstagen oder an Erntedank, in den zahlreichen theoretischen und praktischen Kursen und Events.

Und vielleicht gründen auch Sie einen Verein zum Retten von Lebensmitteln und sind restlos glücklich dabei!

Sich Verzicht leisten

Mit "Weniger" bescheiden sein - das ist die "Mon Chéri"-Strategie*. Verzicht ist die beste Nachhaltigkeit und erhöht die Freude auf Genussmomente, dient unserer Gesundheit und schont unsere Erde. Verzicht heisst nicht "Entbehren", sondern "Wenig vom Guten" statt "viel von weniger Gutem". Gesundheitsfördernde Ernährung ist ein wirkungsvoller Weg für wertschätzenden Umgang mit Ressourcen. 

*"Mon Chéri"-Strategie: Ferrero nutzt (Sommer-)Pause als strategisches Marketinginstrument (und für Qualitätssicherung)

Welt der Lebensmittel erkunden

Wo können wir die Welt der Lebensmittel besser kennenlernen als in der Natur? Sie bietet uns mit ihren essbaren Wildpflanzen, Kulturpflanzen und Tieren eine vielfältig gefüllte Speisekammer.

Die pflanzliche Vielfalt ist das wichtigste Element für die menschliche Ernährung, Ernährungssicherheit und Gesundheit. Pflanzen - Gemüse, Obst, Kräuter und Gewürze, Getreide, Hülsenfrüchte, Pseudocerealien und Ölsaaten - ermöglichen uns, in Kombination mit tierischen Produkten, eine vollwertige Ernährung. 

Essbare Kulturpflanzen benötigen viel Zeit und Pflege, bis wir sie genießen können. Wer sich ihre Welt erobert und z. B. Pflanzen selbst anbaut oder in einer Kooperative aktiv beim Ernten oder Jäten hilft, bekommt ein Gefühl für den Wert der Lebensmittel und nährt seine Ernährungskompetenz. Ernährungskompetenz stärkt das Bewusstsein dafür, dass wir selbstverantwortlich für unsere Gesundheit sorgen können.

Beim Gärtnern auf dem Fensterbrett, Balkon oder im eigenen Garten und beim Urban Gardening oder der Solidarischen Landwirtschaft kommt genau das auf den Tisch, was saisonbedingt wächst oder selbst haltbar gemacht aus dem eigenen Vorrat stammt. Von Hand selbst geerntet und frisch gegessen ist saisonal und regional! Was übrig bleibt, kommt auf dem Kompost in den natürlichen Kreislauf und wird nährstoffreiche Erde für die nächste ertragsreiche Saat. 

In unseren Mitteilungen und Terminen finden Sie eine Auswahl, bei der Sie sich auch praktisch in die kulinarische Erlebniswelt begeben können. 

Eigene Ernährungskreativität nutzen

Seien Sie kreativ. Jegliche Zeit, die Sie Ihrer Ernährung widmen ist ein grosser Beitrag für die Wertschätzung der Lebensmittel.

Inspirieren Sie junge und erwachsene Verbraucher! 

Sich ernähren darf Freude machen und die Lust auf eigenverantwortliches gesundheitförderndes Essen und Trinken nähren.

Fragen, Wünsche, Anregungen senden Sie uns bitte via Email.

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